auf ein Bier mit dem John Lindberg Trio
Das »John Lindberg Trio« hat einen beispiellosen Erfolgsweg hinter sich. Mit vier Alben unter den Top 5 der schwedischen Alben-Charts, TV-Auftritte, ausverkaufte Konzerte und eine riesen Fangemeinde macht es sie zu Schwedens erfolgreichsten Rock’n’Roll Band. Grund genug uns mit John Lindberg über ihre Anfangszeit, ihre Musik und ihr neues Album »Straight from the Heart« zu unterhalten.
John Lindberg Trio:
John Lindberg - Lead Vocals / Guitar
Joakim Dunker - Drums
Nathanael Marcusson - Bass
Heimat: Schweden
Plattenfirma: Enviken Records/Cosmos Music Group
Booking: schvarcz(at)luger.se
Weitere Infos:
- Webseite: John Lindberg Trio
- Facebook: John Lindberg Trio
Interview:
rockin and rollin: Sicherlich ist den meisten, das »John Lindberg Trio« ein Begriff, aber stellt euch doch einmal selber vor und erzählt, wie ihr persönlich zur Musik gekommen seid.
John Lindberg: Wir sind eine Drei-Mann-Band. Ich und Schlagzeuger (Jocke) begannen zusammenzuspielen, als wir 17, 18 Jahre alt waren und damals die Band »John Lindberg Trio« gründeten. Jockes Vater ist seit vielen Jahren Schlagzeuger, und spielte zusammen mit den meisten der berühmten schwedischen Künstler in den 80er und 90er Jahren. Für Jocke war es eine natürliche Sache, die Sticks wie schon sein Vater in die Hände zu nehmen und Schlagzeug zu spielen. Ich wurde durch die große 50’s Rock’n’Roll Plattensammlung meines Vaters zur Musik gebracht.
Ich glaube, ich war 11 oder 12, es war so um 1999, als ich zum ersten Mal auf die »Stray Cats« getroffen war und deren Album »Rant & Rave« hörte. Es hatte mich total wegblasen und ich beschloss in dem Moment, dass ich Gitarre spielen und meine eigenen Songs schreiben werde. Und das dann richtig!
rockin and rollin: Ihr seit innerhalb der letzten Jahre zu der erfolgreichsten Rock’n’Roll Band Schwedens geworden, ausverkaufte Konzerte, vier eurer acht Alben in den Top 5 der schwedischen Album Charts. Wie empfindet du selber den Erfolg?
John Lindberg: Ja und es fühlt sich toll an! Es ist harte Arbeit. Der Erfolg kommt am Ende aus vielen Live-Auftritten und Aufbau einer starker Fangemeinde.
rockin and rollin: Angefangen habt ihr als High School Band, wo war der Punkt gewesen, wo ihr gemerkt habt, dass ihr erfolgreich seid?
John Lindberg: Das war, als wir 2011 unser viertes Album »Made For Rock n’Roll« veröffentlichten. Wir hatten damals viele TV-Auftritte gehabt und das war noch, bevor es Facebook gab, welches jetzt für Medien und solche Sachen genutzt wird. Mit diesem Album hatten wir es wirklich auf die nächste Stufe der professionellen Rockband geschafft.
rockin and rollin: Ihr habt im Laufe der Zeit euren musikalischen Stil weiter entwickelt. Aus der klassischen Rockabilly-Musik wurde eine Mischung aus Rockabilly, Rock, Country, und vielen anderen Elementen. Wie kam es zu der Entwicklung, und wie siehst du euch selber heute im Vergleich zu eurer Anfangszeit?
John Lindberg: Für mich als Songwriter und Musiker ist es wichtig, immer vorwärtszugehen und sich weiter zu entwickeln. Rock’n’Roll und Rockabilly wurde schon so viel gespielt, aber wir wollten dem Ganzen mit unserer Musik wirklich eine neue Perspektive geben, um so die Musik für viele Jahre interessant zu machen. Ich denke, es ist normal verschiedene Dinge auszuprobieren. Gerade wenn man schon eine längere Zeit aktiv ist, ist es ein Weg, um als Musiker hungrig und aufmerksam zu bleiben.
rockin and rollin: John du hast schon sehr früh mit der Musik angefangen, mit elf Jahren hattest du deinen ersten bezahlten Gig und mit dreizehn Jahren deine erste Tournee. Wie war es für dich schon als Kind und Jugendlicher sich ganz der Musik zu widmen?
John Lindberg: Für mich war es ein Segen, in solch einem frühen Alter schon in der Lage gewesen zu sein, meine Zeit und Energie in etwas zu stecken, an das ich wirklich glaube. Freunde und Schullehrer und auch andere versuchten uns zu sagen was wir besser machen sollten, dass wir von solch einer Art von Musik zu spielen nicht leben könnten. Alles, was ich dachte, war »Fuck You«! Wartet ab und schaut...
rockin and rollin: Was für ein Gefühl ist es auf die Bühne eines ausverkauftem Konzert zu gehen und die Leute jubeln euch zu?
John Lindberg: Es fühlt sich fantastisch an! Ich wünschte, jeder könnte es nur einmal erleben, damit er das Gefühl versteht. Es macht dich als Mensch stark!
rockin and rollin: Nach so vielen Jahren Live-Musik, gibt es da für euch noch Momente, wo ihr nervös seid und wenn ja, wie geht ihr damit um?
John Lindberg: Ja nervös auf alle Fälle. Wenn du eine Erkältung hast, die dich nicht loslässt oder ein Verstärker bläst, oder deine Lieblingsgitarre wird zerbrochen, weil du sie in die Luft geworfen hast, das ist richtig Scheiße! Aber wir haben hinter uns ein tolles Team, das für alles vorbereitet ist. Manchmal hast du das Gefühl, an diesem Abend wirst du es nicht schaffen. Vielleicht zieht dich etwas aus deinem privaten Leben runter. Aber dann denkst du an all die harte Arbeit, die du für diesen Moment und für alle Fans gemacht hast!
rockin and rollin: Man spürt bei eurer Musik die Power und Begeisterung, die ihr als Musiker habt. Was bedeutet die Musik für euch selber?
John Lindberg: Es bedeutet alles. Wenn wir nicht spielen, funktionieren wir nicht als Menschen.
rockin and rollin: Wenn du einmal zurückschaut, welcher von euren Songs ist für dich dein Lieblingslied und warum?
John Lindberg: Das ist eine sehr schwere Frage, da es sich die ganze Zeit ändert.
rockin and rollin: Wie entwickeln sich eure Lieder, hat einer die Idee und ihr setzt dann diese Idee gemeinsam in Text und Musik um oder habt ihr bei der Umsetzung euer Songs eine feste Aufgabenteilung?
John Lindberg: Es beginnt oft mit einem Gefühl. Und dann meistens mit einem Gitarrenriff oder einer Melodie. Ich schreibe die Songs und mache eine Demo in meinem Heimstudio, dann bringe ich es in die überarbeitete Fassung und dann fügen wir alle etwas hinzu und probieren aus, bis wir zufrieden sind.
rockin and rollin: Aktuell ist eure neues Album »Straight from the Heart« erschienen. Was kannst du uns über euer neues Album erzählen?
John Lindberg: Es ist eine Art »Back to Basic« Album. Bei dem letzten Album, das wir gemacht haben, hatten wir mit vielen verschiedenen Songwritern gearbeitet, um verschiedene Sachen auszuprobieren. Das letzte Album wurde auch mehr digital mit vielen Overdubs und anderen Kram aufgenommen.
Bei unserem neuen Album »Straight From The Heart« ist alles analog. Alle Effekte sind analog. Wir lieben diesen Klang und am Ende ist es absolut so geworden, wie wir es machen wollten.
rockin and rollin: »Straight from the Heart« ist ein sehr rockiges Album, abwechslungsreich und hat mit Songs wie »I’ll be there« auch seine ruhigen Momente. Das Album gefällt mir rundum sehr gut. Wie sind die Lieder zu dem Album entstanden und wodrauf achtet ihr bei der Zusammenstellung der Songs für ein Album?
John Lindberg: Wie ich schon erwähne, es fängt mit einem Gefühl an. Dann arbeiten wir die Lieder zusammen aus, und wenn es fertig ist, bringen wir die Songs ins Studio.
rockin and rollin: Was ist dein persönliches Highlight in eurem Album »Straight from the Heart«?
John Lindberg: Im Moment ist es »This Is What You get« und »I´ll Be there«.
Ich liebe Lieder, die du sofort fühlst, wo du eine Beziehung zum Klang und zur Struktur hast, aber es dich im gleichen Moment in eine neue Dimension bringt.
rockin and rollin: Dieses Jahr seit ihr auf großer Tournee durch Schweden und Finnland. Werdet ihr auch irgendwann einmal in Deutschland auftreten?
John Lindberg: Das ist unser Ziel. Wir hoffen, dass wir es in naher Zukunft machen können. Ich weiß, dass wir in Deutschland viele Fans haben und es wäre so viel Spaß!
rockin and rollin: Eure Chance für ein paar Worte an eure deutschen Fans!
John Lindberg: Rock n roll is NOT DEAD.