auf ein Bier mit Lucky 13
Die Musik von »Lucky 13« ist von Rockabilly, Surf und 60’s Garage Sound geprägt und ergibt einen eigenen unverkennbaren Stil, den sie auch wieder einmal gelungen in ihrem neuen Album »Trouble And Love« zeigen. Schon nach kurzen reinhören war ich ein Fan von dem neuen Album von »Lucky 13«. Grund genug für mich Ed Mind von »Lucky 13« ein paar Fragen zu der Band und ihren neuem Album »Trouble And Love« zu stellen.
Lucky 13:
Ani Romance - Gesang / Bass
Ed Mind - Gesang /Gitarre
Pit Fire - Schlagzeug
Heimat: Nürtingen, Ludwigsburg / Deutschland
Plattenfirma: Part Records / Raucous Records
Booking: edmind(at)aol.com
Weitere Infos:
- Webseite: Lucky 13
- Facebook: Lucky 13
Interview:
rockin and rollin: Moin, ihr seit zwar schon seit einigen Jahren musikalisch sehr erfolgreich unterwegs, aber möchtet ihr euch trotzdem kurz einmal vorstellen. Wer ist »Lucky 13« und wie ist euer musikalischer Hintergrund?
Ed Mind: Gestatten, „Ani Romance“, Gesang und Bass und „Ed Mind“ Gesang und Gitarre.
Wir haben uns der Trio - Besetzung verschrieben und zu erst mal einige Gigs unter dem Namen »The Star Delta Starters« gespielt. Unsere musikalischen Wurzeln liegen eindeutig im Rockabilly, sind aber grundsätzlich offen für alles, was uns anspricht. Seit ca. drei Jahren sind wir mit unserem neuen Drummer »Pit Fire« unterwegs mit dem wir auch unser neues Album »Trouble & Love« aufgenommen haben.
rockin and rollin: Wie seit ihr persönlich zum Rock‘n‘Roll gekommen?
Ed Mind: Wir hören schon seit frühster Jugend Rock’n’Roll, mich hat es mit 12 Jahren so richtig erwischt, als ich zum ersten Mal »Midnight Dynamos« von »Matchbox« im Radio gehört habe. Ich mochte davor schon »Elvis«, aber das Rockabilly Revival Anfang der Achtziger war halt was ganz Besonderes. Rock n Roll Bands waren damals in den Charts, im Fernsehen und im Radio. Als die »Stray Cats« dann auf der Bildfläche erschienen, wollte ich unbedingt eine Rockabilly Band gründen. Anis erste Schallplatte war von »Shakin Stevens«, den ich auch sehr mochte.
rockin and rollin: 1999 habt ihr euch gegründet und schon ein Jahr später kam euer Deput-Album »Visitors from Hail Bop« bei dem Label Raucous Records heraus. Wie kam es damals zu dem Album und wie war dann euer Gefühl, als ihr das erste Mal eure eigene CD in der Hand gehalten habt?
Ed Mind: Das war schon ne tolle Sache, zumal wir damals zum ersten Mal bei einem Label angeklopft hatten und es dann auch gleich auf Anhieb geklappt hat. Wir haben die CD an einem Wochenende aufgenommen und abgemischt. Der Sound sollte so direkt wie möglich rüberkommen, also ohne zusätzliche Gitarrenspuren und großen Schnick Schnack. Kurz gesagt, wir wollten die Energie von unseren Live-Shows auf die Aufnahmen bringen.
rockin and rollin: Es folgten dann auch sehr schnell Tourneen durch Europa, USA und zahlreiche Auftritte bei großen Festivals und im TV. Also von 0 auf 100 in einem gewaltigen Tempo. Konntet ihr damals den schnellen Erfolg überhaupt so richtig realisieren?
Ed Mind: Ja, das war schon okay, es war ja nicht so, dass wir einen Nr.1 Hit gelandet haben. Das Ganze war aber trotzdem sehr spannend und wir hatten und haben immer noch viel Spaß bei der Sache.
rockin and rollin: Wie hat sich das Leben für euch musikalisch von der Anfangszeit bis heute verändert?
Ed Mind: Wir verehren immer noch unsere großen Vorbilder und schreiben immer noch unsere eigenen Songs. Zu unserer Anfangszeit waren aber zumindest „live“ noch deutlich mehr Punk Rock und Sixties Garage Einflüsse zu spüren. Das hängt sicherlich auch damit zusammen das wir zu der Zeit gerne die Konzerte von den »Cramps« und »Sonic Youth« besucht haben, um uns zu inspirieren.
rockin and rollin: Wie würdet ihr euren Musik-Stil beschreiben und was macht ihn so besonders? Es gibt viele Rockabilly Bands da draußen, was macht »Lucky 13« anders?
Ed Mind: Wir vergleichen uns generell nicht mit anderen Bands, deswegen ist es ja auch so schwer, uns einzuordnen. Wir lieben es einfach Regeln zu brechen, unser Herz schlägt aber nach wie vor immer für den Rock’n’Roll, so dass nie die Gefahr besteht, in eine total andere Musikrichtung abzudriften.
rockin and rollin: Ihr habt euren ganz eigenen Sound, teils Red Hot, etwas Garage, Soul, Authentic Rockabilly, Surf ... alles ist bei euch zu finden und jedem Stil drückt ihr dabei noch eure eigene Note auf. Entsprechend bietet ihr eine musikalische Vielseitigkeit, bei der ihr dennoch sehr authentisch bleibt. Das spiegelt sich auch bei euren Eigenkompositionen nieder. Spielt ihr ganz bewusst mit den verschiedenen Musikstilen, ausprobieren, gezielt neu gestalten, oder einfach »aus dem Bauch« heraus?
Ed Mind: Das kommt eigentlich alles direkt aus dem Bauch heraus, meiner Meinung nach kann Musik nur authentisch sein, wenn man ihr freien Lauf lässt und sich nicht einschränkt. Das Wichtigste ist doch letztendlich, dass man sich wohl fühlt, bei dem was man macht und Spaß bei der Sache hat. Das Publikum merkt sofort, ob du die Musik und deine Einstellung dazu lebst und bereit bist, alles zu geben. Wir haben uns nun mal dem Rock’n’Roll mit all seinen Facetten verschrieben, und gerade das macht das Ganze ja so abwechslungsreich.
rockin and rollin: Eins muss man euch lassen, wenn ihr Mal ein Song covert, dann so erstklassig interpretiert, dass es begeistert. Bei eurem neuen Album »Trouble And Love« hat mir gerade dieser Aspekt besonders bei dem Nancy Sinatra Cover »Bang Bang« oder dem Song »Blue Moon« sehr gefallen. Wirklich klasse. Wie wählt ihr eure Coversongs aus und was ist euch dann bei der musikalischen Umsetzung wichtig?
Ed Mind: Oftmals sind es Songs, mit denen man gar nicht so gerechnet hat, manche Songs begleiten einen das ganze Leben lang wie zum Beispiel »Blue Moon«. Ich liebe diesen Song, hätte aber nie gedacht, dass ich den mal aufnehmen würde, da es ja schon so viele Versionen davon gibt. Vielleicht haben wir es gerade deswegen doch gemacht. Das macht uns eben etwas unberechenbar. »Bang Bang« mochten wir auch schon immer, der Song kommt einfach super bei unseren Gigs an und seit »Kill Bill« kennt den auch jeder, aber auch das hat uns nicht davon abgehalten, unsere eigene Version aufzunehmen. Wichtig ist es für uns auf jeden Fall, dass wir unsere eigene Note in die Coversongs mit einbringen.
rockin and rollin: Doch eure musikalische Klasse findet man noch mehr in euren Eigenkompositionen, wie entwickelt sich bei euch ein neuer Song und wie geht ihr dann an die Umsetzung?
Ed Mind: Vielen Dank, das hören wir natürlich besonders gerne. Für das Songwriting sind Ani und ich zuständig. Die Songs reifen dann bei unseren Live-Auftritten heran, bis wir der Meinung sind, dass der richtige Zeitpunkt für ein „Recording - Session“ gekommen ist.
rockin and rollin: Mit »Trouble And Love« ist nun euer viertes Album erschienen. Wie entstand die Zusammenstellung der Tracks und des Albums an sich?
Ed Mind: Die Zusammenstellung der Tracks hat sich so nach und nach ergeben. Das Album wurde in dem Stuttgarter Vintage Recording - Studio »Roof Top Studio« aufgenommen, das von dem großartigen Tontechniker und begnadeten Pianisten »Marko Kustic« betrieben wird. Marko ist ein absoluter Virtuose am Piano und wir freuen uns sehr, dass er sein Können bei einigen Stücken auf unserer neuen CD verewigt hat. Aufgenommen wurde in dem Studio unter anderem auch mit dem legendären Mikrofon Model »Neumann U47«, das schon von »Elvis Presley« und »Johnny Cash« bevorzugt eingesetzt wurde.
rockin and rollin: »Trouble And Love« ist, wie schon euer zweites Album »Come Back Home«, bei Part Records veröffentlicht worden. Wie war die Zusammenarbeit mit Part Records?
Ed Mind: Im Prinzip war es nicht anders, wie sonst auch. Wir produzieren unsere Aufnahmen immer selbst und gestalten auch die Cover und Booklets selbst. Was für uns aber auch sehr wichtig ist, da wir uns nicht gerne rein reden lassen, was das betrifft. Part Records ist auf unsere Wünsche eingegangen, die CD als Digipack mit Poster und Vinyloptik herauszubringen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Es wurde also nicht an den Produktionskosten gespart, so dass wir uns mit der Gestaltung sehr gut verwirklichen konnten. Darüber hinaus freuen wir uns natürlich auch über die sehr gelungene Cover-Illustration von uns, von dem großartigen Künstler »Vince Ray«.
rockin and rollin: »Trouble And Love« ist musikalisch ein sehr abwechslungsreiches Album, welches mir rundum gefällt. Aber mal so aus euerer Sichtweise, was ist euer persönliches Highlight auf eurem neuen Album?
Ed Mind: Natürlich sind wir besonders stolz auf unsere Eigenkompositionen. Für mich ist unser Titel Song »Trouble & Love« bei den Aufnahmen eine ganz neue Erfahrung gewesen, da ich zum ersten Mal ein Stück mit einer Slide Gitarre eingespielt habe. Sehr direkt und zurzeit unser Favorit auf dem neuen Album ist der Klassiker »Just Because«. Wir lieben die Versionen von »Elvis« und den »Collins Kids« und haben versucht, davon etwas mit reinzubringen.
rockin and rollin: Was mir bei euch sehr gefällt ist eure gesangsmäßige Mischung, mal dominiert Ed, mal Ani mit einem Song am Mikrophon. Dieser musikalische Cocktail gibt dem Ganzen noch einen weiteren besonderen Reiz und durch den sowohl weiblichen wie auch männlichen Part ergibt sich musikalische eine gewaltige Bandbreite. Aber eigentlich ist es oft in einer Band eher so, dass ein Part absolut dominiert und die »Rampensau« ist und der Rest das Gesamtwerk dann perfektionieren? Bei euch hat man eher das Gefühl ihr seit auf gleicher Ebene und ergänzt euch ganz bewusst, ist das so?
Ed Mind: Ja genau, wir wollen das so haben und sind absolut auf gleicher Ebene. Es war schon immer so, dass Ani und ich die Lieder komponiert haben und dann auch jeder seinen eigenen Song gesanglich zum Besten gab. Das Gute an der Sache ist, das einem von beiden immer was einfällt, auch wenn der Andere mal ne Kreativpause hat und so auf diese Weise immer neue Songs entstehen. Auf der Bühne gibt dann auch jeder alles und das ist auch wichtig bei einer Trio-Besetzung
rockin and rollin: Ihr seit im Laufe eurer Zeit schon mit sehr vielen anderen Musikern zusammen auf der Bühne gewesen, Lee Rocker, The Paladins, den Meteors, um nur einige zu nennen. GIbt es noch jemanden mit dem ihr sehr gerne zusammenspielen würdet?
Ed Mind: Leider sind in letzter Zeit ein paar sehr große Idole von uns verstorben, mit denen wir natürlich sehr gerne mal gejammt hätten. An dieser Stelle möchte ich an Chuck Berry, Scotty Moore und Joe Clay gedenken. Ein ganz wichtiger Musiker für mich ist natürlich die lebende Legende Brian Setzer.
rockin and rollin: Was habt ihr für die Zukunft geplant?
Ed Mind: Weiterhin sorglos unseren Rock’n’Roll zu spielen und noch viele Songs zu schreiben und aufzunehmen. Der Masterplan ist jedoch mindestens zwei Millionen Exemplare von unserer neuen CD »Trouble & Love« zu verkaufen. Let‘s get it on folks 😉
rockin and rollin: Ok, die letzten Worte an eure Fans gehören euch!
Ed Mind: Ihr seid die Besten. Vielen Dank für die tollen Momente mit euch bei unseren Live-Auftritten und für die langjährige Treue, die ihr uns gehalten habt.
rockin and rollin: Ich danke euch sehr für das Interview und freue mich auf weiterhin so tolle Songs von euch!
Ed Mind: Vielen Dank Chris, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, deine interessanten Fragen zu beantworten.