Buch: Rock’n’Roll Fieber (Autor: Randy Richter)

Rock’n’Roll Fieber war der Titel seines ersten Songs, den er im Alter von 15 Jahren schrieb. Randy besaß noch nicht einmal eine Gitarre, versuchte aber der Konzertgitarre von seinem Kumpel Wassilly Melodien zu entlocken, wann immer er ihn besuchte. Da er damals besser Russisch als Englisch sprach, verfasste er den Text in seiner Muttersprache.

Rock'n'Roll Fieber
Wie ich mich damit infizierte, und warum Heilung nicht erwünscht ist
Autor: Randy Richter
ISBN: 978-3-00-053279-5
Selbstverlag
202 Seiten
erhältlich bei: Amazon
erhältlich bei: Shop Randy Rich
Tessy Records
BeBe's Records
Unleashed Magazine

weitere Infos: Randy Rich

Promo-Video:

Klappentext:

Rock’n’Roll Fieber war der Titel meines ersten Songs, den ich im Alter von 15 Jahren schrieb. Ich besaß noch nicht einmal eine Gitarre, versuchte aber der Konzertgitarre von meinem Kumpel Wassilly Melodien zu entlocken, wann immer ich ihn besuchte. Da ich damals besser Russisch als Englisch sprach, verfasste ich den Text in meiner Muttersprache.

Am Samstag ist das Leben nicht mehr so grau
Warum das weiß jeder ganz genau
Der Saal ist schon gerammelt voll
Denn gleich geht es los mit Rock’n’Roll

So lautete die erste Strophe. Genauso wünschten wir es uns für jedes Wochenende. Wir hatten nichts anderes als Rock’n’Roll und Fünfziger Jahre im Kopf. Wir wollten so aussehen, tanzen und klingen wie Elvis. Auf den im Osten damals zahlreichen Sperrmüllhaufen suchten wir nach Radios, Lampen, Möbeln und Plattenspielern für unser Zuhause. Wir kauften uns einen 311er Wartburg von 1958 und waren „Kings Of The Road“.
Unsere Eltern und Lehrer dachten, wir würden nur eine pubertäre Phase durchleben, die bald wieder zu Ende sein würde.
Sie konnten nicht ahnen, dass uns das Rock’n’Roll Fieber gepackt hatte, das uns in ganz kurzer Zeit verrückt machen sollte, und welches wir nie wieder losgeworden sind.
Die Phase dauert jetzt schon 25 Jahre an. Wir sind immer noch verrückt nach dem Beat der 50er Jahre, genauso wie viele unserer Freunde, die es auch erwischt hat. Sie werden sich in einigen Geschichten dieses Buches wiedererkennen.

Alle noch nicht infizierten Leute seien gewarnt. Eine Ansteckung durch das Lesen dieses Buches kann nicht ganz ausgeschlossen werden.

Interview:

rockin and rollin: Randy, kurze Vorstellung deinerseits. Wer ist Randy Richter?

Randy: Ich wurde 1974 in Rostock geboren und habe dort 26 Jahre gelebt. Im Alter von 13 Jahren sah ich ein paar Jungs, die sich Teds nannten. Da mich der Look sehr faszinierte, begann ich mich mehr damit zu beschäftigen. Ich entdeckte, dass viele Sachen, die mir gefielen aus den 50er Jahren stammten, sei es Musik, Filme, Autos, Klamotten oder Möbel. Meine Leidenschaft für diese Zeit wuchs ständig, und 1990 kaufte ich mir meine erste Gitarre, um Rock’n’Roll zu spielen. Heute lebe ich von der Musik, spiele Auftritte und unterrichte privat, an einer Musikschule und übers Internet.

rockin and rollin: Als Musiker bist du ein fest der Eckpfeiler im Bereich »Rock’n’Roll«, man kennt dich und deine Musik durch »Spo Dee O Dee« und »Randy Rich and The Poor Boys«. Wie kam es zu deinen umschwenken in den Autorenbereich?

Randy: Es war kein wirkliches Umschwenken, ich fing ja mit dem Schreiben schon 1995 an. Allerdings verlor ich dann schnell die Lust, auch weil es damals fast einen ganzen Tag dauerte, bis ich eine ganze Seite mit der Schreibmaschine geschrieben hatte. Jedoch schrieb ich hin und wieder ein paar Kapitel, und im Jahr 2015 dann ermunterte mich eine Freundin dazu, das Buch zu Ende zu schreiben, was mir dann im Frühjahr dieses Jahres auch gelang.

rockin and rollin: Meistens fängt es ja mit einer Idee zu einer Geschichte an, die sich langsam im Kopf entwickelt und dann wird mitunter ein Buch. So wie mit »Rock’n’Roll Fieber« geschehen. Wie kam es zu der Idee und wie war der persönliche Werdegang von Idee zur Verwirklichung?

Randy: Ursprünglich wollte ich nur meine ganzen Erlebnisse für mich aufschreiben, damit sie nicht verloren gehen. Dann dachte ich: vielleicht kann ich ein ganzes Buch schreiben, für meine Freunde aus der Rock’n’Roll-Szene in Rostock. Ich plante die Kapitel, führte Interviews und sammelte Zeitdokumente. Als ich dann am Ende 200 Seiten zusammen hatte, dachte ich, dass es vielleicht doch ein Buch geworden ist, für das einige Leute Geld ausgeben würden. Also 100 Exemplare zum Test drucken.

rockin and rollin: »Rock’n’Roll Fieber« ist eine Sammlung kleiner persönlicher Geschichten und Anekdoten, die das Herz des »Rock’nRoll« der 80er im Osten der Republik gekonnt treffen. Wie war die Rock’n’Roll Szene der 80er in Ostdeutschland? Kann man sie eins zu eins vergleichen mit der westdeutschen Szene, oder gab es hier schon Unterschiede?

Randy: Ich bin ja wirklich erst 1988 in die Rostocker Rock’n’Roll Szene gekommen, die damals kaum Kontakt zu Rockabillies aus anderen Städten hatte. Die ersten Leute aus Berlin und Leipzig lernte ich erst nach dem Mauerfall kennen. Die Szene in der DDR war natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit der im Westen. In Rostock gab es weder Platten noch Konzerte oder Record Hops. Ich kannte die Musik nur aus dem Radio und dem Fernsehen. Dabei spreche ich von den originalen Rock’n’Roll-Interpreten aus den 50ern wie Elvis, Buddy Holly, Bill Haley und Chuck Berry. Ich kannte zunächst weder die Stray Cats noch Crazy Cavan oder Restless. Einzig Shakin‹ Stevens war mir ein Begriff aus der Hitparade und der englischen Fernsehshow Let’s Rock.

rockin and rollin: Gehen wir mal ein Schritt zurück, Rockabilly in der damaligen DDR! Vorstellbar und Realität oder begann die Szene erst mit dem Fall der Mauer sich zu entwickeln?

Randy: Es gab schon eine Rock’n’Roll-Szene in der DDR. Den Begriff Rockabilly kannten wir in Rostock zumindest überhaupt nicht. Die Ost-Berliner Band „Fundbüro“ erklärte uns 1990: Rockabilly sei der Punk der 50er Jahre, was natürlich auch nicht wirklich korrekt war. Die Ost-Berliner Rock’n’Roll-Szene war zu DDR-Zeiten schon recht groß. Bei uns an der Ostsee entwickelte sich das wirklich erst nach der Wende, als wir unsere Band „The Crazy Boys“ gründeten und auch selbst Konzerte veranstalteten.

rockin and rollin: Wie siehst du persönlich die Entwicklung der deutschen Rock’n’Roll Szene seit den 80er bis heute?

Randy: Wie gesagt, zu den 80er Jahren kann ich nicht so sehr viel sagen. Die Szene ist natürlich älter geworden. Auch gibt es nicht mehr so viele Leute auf Konzerte wie früher. Die Stimmung ist weniger aggressiv als früher, allerdings auch viel weniger enthusiastisch, was aber auch normal ist mit zunehmendem Alter. Es gab in den letzten Jahren viele Trends und Modeerscheinungen auch innerhalb der Szene. Im Moment hört man sehr viel Rhythm and Blues und kaum noch Rockabilly oder Hillbilly, was gerade Ende der 90er Jahre komplett anders war.

rockin and rollin: Kommen wir auf dein Buch zurück, es liest sich locker flockig, als ob man persönlich dabei ist, aber spiegelt doch ein wenig die Szene der 80er gekonnt wieder. Es macht Spaß dir leserisch auf deinen Wegen zu folgen. Wird es auch noch ein Abschnitt über deine Zeit als Musiker bis heute als Buch folgen?

Randy: Eigentlich behandeln nur die ersten beiden Kapitel die späten 80er Jahre. Danach geht es chronologisch weiter von den frühen 90er Jahren bis in das Jahr 2013.

rockin and rollin: Ein Buch herauszubringen bedeutet sehr viel Arbeit, verkaufte Seele, emotionales Blut und viel Zeit. Wie war deine persönliche Erfahrung das Projekt in seinen Bahnen zu bringen und wie hat es sich angefühlt, als du endlich dein Buch selber das erste Mal in den Händen halten konntest?

Randy: Ich habe so manche Nacht bis zum Morgengrauen durchgeschrieben. Schließlich habe ich ja schon ohne Buchprojekt eine 60-Stunden-Woche.
Es war dann aber wirklich ein sehr stolzer und auch aufregender Moment, als ich die ersten Bücher in meinen Händen halten konnte. Dabei ist es mir nur durch die Bestechung eines DHL-Fahrers gelungen, die Bücher auch tatsächlich rechtzeitig zur Lesung in Walldorf zu bekommen.

rockin and rollin: Was kann der Leser bei »Rock’n’Roll Fieber« erwarten und was möchtest du ihm mit deinem Buch nahebringen?

Randy: Ich möchte die Leser vor allem unterhalten, und ihnen von meinen spannenden Rock’n’Roll-Abenteuern berichten, die gerade auch am Anfang von einigen Fehlschlägen geprägt waren, über die man heute aber umso mehr lachen kann. Viele Leser haben mir geschrieben, dass sie manchmal selbst in der S-Bahn beim Lesen laut loslachen mussten, und das ist eigentlich das schönste Kompliment von allen.

rockin and rollin: Randy, wie sind, als Autor und Musiker, deine Pläne für 2017?

Randy: Als Autor habe ich zunächst keine weiteren Pläne. Als Musiker stehen im Frühjahr 2017 Aufnahmen im legendären SUN-Studio auf dem Plan. Damit erfülle ich mir einen weiteren langgehegten Traum.

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