auf ein Bier mit The Dukes of Tijuana
Als letztes Jahr die CD „Nymphomaniac“ von den „Dukes of Tijuana“ erschien, war ich von deren Musik schon absolut begeistert. Dann sah ich sie live und ich war von der Dynamik und dem Sound der Jungs völlig geflasht. Und anscheinend bin ich nicht alleine so begeistert von den „Dukes of Tijuana“, den in kürzester Zeit waren sie sehr gefragt und wurden in Europa und für einem Auftritt in Tijuana / Mexiko gebucht. Die Musiker an sich sind schon lange keine Unbekannten in der Szene und zeigen hier mit ihrer neuen Band gekonnt, was sie auf den Kasten haben. Grund genug, den „Dukes of Tijuana“ ein paar Fragen zu ihnen und ihrer Musik zu stellen.
The Dukes of Tijuana
Paddy Evans – Vocals
Mark Twang – Guitar
Grischa – Double Bass
Chris Slazy – Drums
weitere Infos:
Facebook: The Dukes of Tijuana
Nymphomaniac
Songs:
1. Movin
2. Hotel Room
3. Nymphomaniac
4. Hellride
5. Hey Get Rockin
6. Don’t Cry Just Drink
7. Coming Home
8. My Life Is A Race
9. Blue Moon
10. Too Much
11. Ruff Diamond
12. She Makes All The Dogs Go Wild
weitere Infos:
Interview:
von Chris Weidler
Rockin‘ and Rollin‘: Stellt euch einmal kurz als Band vor. Wer sind die Dukes, wer steckt dahinter?
Dukes of Tijuana: Hi, wir sind die Dukes of Tijuana; eine neue Neo-Rockabilly Band aus dem Ruhrgebiet.
Die Band setzt sich aus Grischa am Bass, Chris Slazy an den Drums, Mark Twang and der Gitarre und Paddy Evans am Gesang, zusammen.
Rockin‘ and Rollin‘: Wie kam es zu der Idee zu den „Dukes of Tijuana“ und wie habt ihr euch dann als Band zusammengefunden?
Dukes of Tijuana: Die grundlegende Idee für die Band war simpel. Eine Band, bei der alle beteiligten gleichermaßen begeistert sind, das gleiche Maß an Einsatz zeigen und sich nicht an die klassischen Schubladen fesseln lassen. Was natürlich nicht heißt, dass das nächste Album eine Schlager oder Hip-Hop Platte wird, sondern dass es nicht NUR klassische Rockabilly Elemente hat.
Da Mark, Grischa und Chris sich schon seit langer Zeit kennen und auch schon in unzähligen Bands und Projekten zusammen musiziert haben, war klar, dass die Jungs zusammen Musik machen können und auch zusammen funktionieren.
Paddy kam dann später dazu, als es konkret darum ging, dass die Nummer durchgezogen wird.
Der Name fand sich auch problemlos. Grischa war mit „Demented are Go“ in Tijuana, Mexiko und hatte uns ein Bild von einer Papiermülltonne geschickt, die 1zu1 denen in Deutschland gleicht … Somit war klar, dass der Name „Tijuana“ beinhalten muss. Per Brainstorming ist dann quasi „Dukes of Tijuana“ daraus entstanden. Also ja … wir haben uns nach einer mexikanischen Mülltonne benannt!
Rockin‘ and Rollin‘: Aus meiner Sicht kann man eure Musik in Richtung Neo-Rockabilly oder noch eher Kick Ass/ Wild Rockabilly einordnen. Wie seht ihr selber euren Musikstil?
Dukes of Tijuana: Der Plan ist, Rock’n’Roll zu spielen, der sexy ist und ordentlich Attitüde hat. Jeder versteht auf Anhieb, worum es geht und was wir wollen. Das scheint so auch bisher gut anzukommen, was sich dadurch äußert, dass wir bisher bei jedem Konzert begeistern konnten und neue Fans dazu gekommen sind. Wir halten es dahingehend simpel und beschreiben uns als Rock’n’Roll Band.
Rockin‘ and Rollin‘: Eure erste CD „Nymphomaniac“ ist schon der Hammer, für mich einer der besten Neuveröffentlichungen im letzten Jahr. Aktuell sitzt ihr an eurer zweiten CD, was kann man erwarten?
Dukes of Tijuana: Erstmal vielen Dank! Das freut uns sehr zu hören/ lesen!
Eigentlich sitzen wir schon am 4. Album. Es ist nur noch nicht ganz klar, welche Lieder, auf welches Album kommen. Spaß bei Seite, Rohmaterial ist tatsächlich genug vorhanden, aber momentan arbeiten wir am 2. Album, was noch dieses Jahr erscheinen soll. Wir hoffen, dass das Album dann für dich die beste Neuveröffentlichung 2023 sein wird.
Rockin‘ and Rollin‘: Die Dukes haben sich erst vorletztes Jahr gegründet und dieses Jahr schon Auftritte deutschlandweit, dazu noch Gigs in Holland, England, Österreich und Mexiko. Habt ihr mit eurem Erfolg gerechnet?
Dukes of Tijuana: Gerechnet haben wir in dem Sinne erstmal mit Garnichts. Der Plan war Spaß zu haben und rumzukommen. Wir sind bei dem, was wir da machen, sehr authentisch und das kommt anscheinend sehr gut bei Leuten an.
Wir freuen uns natürlich extrem, dass es so gut ankommt und dass sich genau das rumspricht und uns auch einige Türen öffnet. Zumal sind wir als einzelne Musiker ja nicht ganz unbekannt und somit haben wir auch schonmal ein gutes Sprungbrett und einen guten Draht zu vielen Leuten.
Rockin‘ and Rollin‘: Ihr alle spielt ja auch in anderen Bands, gibt es da mitunter zeitliche Probleme mit den Plänen für die Dukes, oder greift alles Hand in Hand?
Dukes of Tijuana: Zum Glück leben wir im digitalen Zeitalter, in dem jeder einen Kalender in seinem Smartphone hat und jeder Zugang zu den Terminen der anderen hat. Der ist in dieser Situation natürlich ein essentieller Teil der Planung und wenn man das etwas im Auge behält, klappt es auch ganz gut. Es hilft auch, dass die anderen Bands, in denen wir spielen, ziemlich begeistert von der Band sind und uns dahingehend auch unterstützen.
Rockin‘ and Rollin‘: Wie entstehen neue Songs bei euch? Hat einer die Idee und stellt sie den anderen vor, um sie dann gemeinsam auszuarbeiten, oder gibt es eine gewisse Arbeitsaufteilung?
Dukes of Tijuana: Im Grunde kommt meist jemand mit einer groben Idee an und diese Idee wird dann so arrangiert und umgeschrieben, dass es passt. Von wem diese Initialzündung kommt, ist hier ziemlich egal, weil erst zusammen der Explosionsknall passiert.
Eine Sache, die bei unserem Songwriting nicht fehlen darf, ist Glühwein. Das erste Album haben wir im Winter geschrieben und strukturiert, bei denen der Christkindl Glühwein ein treuer Begleiter war. Das hat sich also als eine Art Ritual manifestiert.
Rockin‘ and Rollin‘: Woher nehmt ihr eure Ideen für eure eigenen Songs?
Dukes of Tijuana: Ich denke, da unterscheiden wir uns nicht großartig von anderen Bands, die Texte handeln von Sachen, die uns selbst oder anderen Leuten so passiert sind. Natürlich sind viele der Geschichten ausgeschmückt.
Rockin‘ and Rollin‘: Paddy, mal ehrlich, wie ist es mit den „alten“ Männern zu touren?
Paddy: Wenn man sich einmal an den Geruch gewöhnt hat, geht es ganz gut.
Nein, für mich ist es echt super weil die Jungs schon ordentlich was auf dem Kasten haben und ich sehr viel von jedem einzelnen lernen kann.
Zudem finde ich es angenehmer, mit Leuten unterwegs zu sein die noch am Leben teilnehmen und Spaß haben als mit einem Haufen Smartphone Zombies in der Ecke zu sitzen. Außerdem ist es nicht so als lägen die Herren um 22:00 Uhr im Bett, da ist noch ordentlich Pfeffer in der Bude.
Rockin‘ and Rollin‘: Umgekehrt, wie ist es für euch anderen mit dem „jungen Spunt“ Paddy zu touren?
Dukes of Tijuana: Wir freuen uns, ihn mit unnötigen Weisheiten zu erhellen, die er nie im Leben brauchen wird, die allerdings jedes Tertial in einer Lernerfolgskontrolle abgefragt werden.
Aber Spaß bei Seite, für uns ist es super jemanden in der Band zu haben, dem wir zeigen können, wie man richtig trinkt und feiert … was bisher noch keinen nennenswerten Erfolg gezeigt hat. Vielleicht kommt das noch.
Rockin‘ and Rollin‘: Vier Köpfe und vier Geschichten. Wie seid ihr persönlich zum Rock’n’Roll gekommen?
Paddy: Bei mir führte quasi kein Weg daran vorbei. Mein Vater ist Psychobilly, seit 1980 und von meiner Mutter wurde ich schon als Baby mit Hard Rock beschallt.
Zwar hab ich mit 13-15 auch mal links und rechts geguckt, was es da noch so gibt, aber im Endeffekt ist Rock’n’Roll mit seiner Lebenseinstellung und allem was damit einhergeht doch der Schuh, der passt.
Grischa: Meine Eltern haben mich schon von Geburt an mit Rock’n’Roll beschallt.
Meine ganzen Ausflüchte Richtung Punk oder Ähnliches haben mich immer wieder zum Rockabilly/ Psychobilly zurückgebracht. Es ist doch einfach die beste Mucke der Welt. Jetzt verdiene ich damit meinen Lebensunterhalt und bereise dadurch die ganze Welt.
Mark: Anfang der 80ziger war ich 16, da gab’s im Radio nur Kacke und Rock’n’Roll/ Rockabilly, Internet gab’s noch nicht, da hatte ich die Wahl zwischen Rock’n’Roll und Kacke.
Ich hab mich dann für Rock’n’Roll entschieden und bin rückwirkend sehr zufrieden mit der Entscheidung.
Chris: Ich bin ja aus dem Ruhrpott, da wird einem der Rock’n‘Roll ja quasi in die Wiege gelegt! Mit 12 Jahren habe ich „Slayer“ in der Grugahalle gesehen, nachdem ich vorher schon fleißig die Metal-Mixtapes meiner Freunde rauf und runter gehört habe, und 1988 kam dann der Psychobilly in mein Leben. Wir hatten damals auch den legendären Laden „Siggie‘s Kalei“ in Essen, wo regelmäßig Rock’n‘Roll vom Feinsten lief. In unserer Generation galt noch: Sag mir, welche Musik du hörst und ich weiß, wer du bist. Das ist für mich heute immer noch so.
Rockin‘ and Rollin‘: Was sind eure persönlichen Favoriten und Inspirationen in puncto Musik und warum?
Dukes of Tijuana: Das ist für jeden individuell anders. Im Großen und Ganzen überschneidet sich da aber sehr viel. Der Fokus bei allen liegt beim Rock’n’Roll, in welcher Form auch immer. Von jetzt Rockabilly, Punkrock, Blues, Hardrock oder Psychobilly ist alles vertreten und findet sich auch so in unserer Musik wieder.
Rockin‘ and Rollin‘: Man spürt bei eurer Musik die pure Power, Spaß und Begeisterung, die ihr als Musiker habt. Was bedeutet die Musik für euch selber?
Dukes of Tijuana: Musik ist in vielerlei Hinsicht ein Ventil für den Alltagsstress. Musik steht fast immer in Verbindung mit Emotionen und Gefühlen und das ist das Schöne daran. Wir versuchen natürlich auch selbst, eben das in unsere Musik einzubinden und hoffen, dass Leute sich irgendwie mit unserer Musik identifizieren können.
Ich denke jeder hatte mal einen Moment, in dem Musik ihm durch irgendwas geholfen hat, sei es eine komplizierte Lebenssituation oder eine Zeit, in der man etwas neben sich steht.
Natürlich ist es nochmal etwas intensiver, wenn man seine eigenen Gedanken und
Gefühle in ein Lied bündeln kann und daraus etwas entsteht, was Hand und Fuß hat.
Rockin‘ and Rollin‘: Eure Pläne für die Zukunft?
Dukes of Tijuana: Der Plan ist zunächst, das kommende Album fertig zu stellen und hoffentlich noch dieses Jahr zu veröffentlichen. Zudem stehen einige Konzerte an, worunter auch eins in Tijuana, Mexiko, ist. Worauf wir uns natürlich sehr freuen!
Ansonsten lassen wir alles auf uns zu kommen.
Rockin‘ and Rollin‘: Nun eure Worte an eure Fans!
Dukes of Tijuana: Erstmal vielen Dank für das Interview und das Interesse!
An alle Leute die regelmäßig zu unseren Konzerten kommen und uns unterstützen ein fettes Danke und wir hoffen es kommen noch einige hinzu!
Wir verbleiben mit einem Zitat aus einem unserer Lieder … Don’t Cry, Just Drink!
Rockin‘ and Rollin‘: Ich danke sehr für das Interview!