Filmkritik: Wut im Bauch
»Die Stadt von morgen... Heute« - so wird das neue Vorstadt-Paradies New Granada beworben. An vieles wurde hier gedacht, doch nicht an die Jugendlichen. Diese interessiert hier nichts, also nehmen sie die Alptraumstadt auseinander. Jonathan Kaplans Kult-Klassiker "Wut im Bauch" ist die Geschichte allein gelassener Jugendlicher, die ihre eigenen Werte entdecken und gepusht durch ihre Unzufriedenheit, Alkohol und Drogen alle an den Rand der Verzweiflung bringen. Der 14-jährige Matt Dillon gibt als charismatischer, zum Scheitern verurteilter Anführer Richie sein Filmdebut. Der Soundtrack von Van Halen, The Ramones, Cheap Trick, Jimi Hendrix und anderen verleiht dem Film seinen Rock 'n' Roll-Herzschlag.
Wut im Bauch
Originaltitel: Over the Edge
Genre: Drama
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1979
DVD
erhältlich bei: Amazon
Filmkritik von Jens Peter Straus
Die aufregend-zornige Geschichte von Ritchie und seinen Freunden. Am Ortsanfang steht: "Willkommen in New Granada - die Stadt von morgen ... heute schon Wirklichkeit". Und an alles wurde gedacht, nur nicht an die Jugendlichen. Denn sie interessiert hier nichts und schon gar nicht der Profit. Also nehmen sie die Alptraumstadt auseinander. (Quelle: VCL Covertext)
"Wut im Bauch" ist ein Portrait über das amerikanische Vorstadtgeschehen in den frühen 70ern Jahren und befasst sich mit Themen wie Rebellion, Alkohol- und Drogenkosum der jungen Generation. Der Film beruht auf Tatsachen - die Macher wurden von einem Artikel in der Zeitung inspiriert, der sich mit dem immer stärker umgreifenden Phänomen "Vandalismus" durch Jugendliche in den Vorstädten befasste.
Die Ausnahme zum realen Fall war der heftige Schluß des Films, der aber sicherlich aufgrund einer solch aufheizenden Dynamik auch möglich gewesen wäre.
Die Darsteller waren allesamt Neulinge - Matt Dillon wurde mit diesem Film entdeckt (Persönlichkeit und auch sein "Ableben" im Film decken sich fast 1:1 mit der Person des "Dallas Winston" in Coppolas THE OUTSIDERS). Aber auch der damals 17jährige Vincent Spano, der im Film den aggressiven Mark Perry spielt, konnte später eine solide Karriere als Schauspieler aufbauen. Kurt Cobain gab an, seine Persönlichkeit würde in diesem Teeniefilm sehr genau widergespiegelt werden.
Alles in allem ein interessanter Film mit guten Jungschauspielern in Schlaghosen und grellen Shirts. Soundtrack mit Beiträgen von Cheap Trick, Ramones, Van Halen, Jimi Hendrix etc. weiß zu überzeugen - passt zum Film wie "Arsch auf Eimer". Besonders das Ende hat mir gut gefallen und zeigt sehr anschaulich, wozu frustrierte Jugendliche fähig sind.
Den Film gibt´s sowohl auf VHS (unter den Titeln WUT IM BAUCH und FIRESTREET), als auch auf DVD in deutscher Sprache. Kauftip!