auf ein Bier mit The Dry Tortugas
„The Dry Tortugas“ sind eine relativ junge Band, die während der Pandemie gegründet wurde. Kein einfacher Start für eine Band, aber sie haben sich durch die Zeit geformt und ihren Sound entwickelt. Und der kann sich sehen lassen! Aber auch wenn die Band jung ist, sind die Musiker erfahrene Veteranen. Tom, der Sänger, hat früher bei den „Roughnecks“ gesungen, und Felix (Schlagzeug) und Marc (Gitarre) waren bei „Lota Red“. Das jüngere Element ist Robin, Toms Sohn, am Bass. Musikalisch mischen sie sehr gekonnt den Neo-Rockabilly Sound aus den 80ern und den frühen 90ern mit neuen Elementen, ein bisschen Psycho, etwas modernen Rockabilly und eine große Prise Eigensound.
The Dry Tortugas
Tom – Gesang, Rhythmusgitarre
Marc – Leadgitarre
Robin – Kontrabass
Felix – Schlagzeug
weitere Infos:
Facebook: The Dry Tortugas
Instagram: The Dry Tortugas
Interview:
von Chris Weidler
Rockin‘ and Rollin‘: Moin, wer steckt hinter „The Dry Tortugas“ und wie habt ihr euch als Band zusammengefunden?
Felix: Hinter den The Dry Tortugas stecken Felix (Schlagzeug) und Tom (Gesang, Rhythmusgitarre) sowie Marc (Leadgitarre) und Robin (Kontrabass). Nach dem Ende von LOTA RED, bedingt durch den tragischen Tod des Sängers Jake, und der anschließenden 3 Jahre andauernden erfolglosen Suche nach einem neuen Sänger, wollte ich 2020 nicht einfach so mit der Musik aufhören und machte mich auf die Suche nach Musikern für mein eigenes Neo-Rockabilly-Projekt. Ich habe einfach bei Facebook eine Suchanzeige geschaltet, auf die u.a., auch Tom reagierte. Sometimes Magic works … sometimes not. In unsrem Fall wusste ich gleich, dass das abgehen wird.
Rockin‘ and Rollin‘: Ihr habt euch 2020 gegründet, eigentlich eine Zeit wo für viele Musiker dank der Coronazeit nur noch wenig ging. Hat das Ganze euren Anfang erschwert, oder hatte es wenig Auswirkung auf euch als Band?
Felix: Corona ist echt ein schwieriges Thema, welches wir gerade in unserer aktuellen Single „ALIVE“ verarbeitet haben. Dieser Song ist tatsächlich Juni 2020 zu Pandemie- und Lockdownzeiten entstanden. Die Umstände waren sehr beschwerlich als Musiker in Berlin. Mit Abstand Üben, mit Maske Üben, das ganze Desinfektionsbrimborium, Einreiseverbote für Marc, da er am oberen Stadtrand wohnt, dann wieder gar nicht Üben. Wir hatten im Übrigen noch keinen eigenen Übungsraum … strange times! Aber es hat gezeigt, wenn Du als Band in diesen schwierigen Zeiten zusammen hältst und eisernen Willen beweist, dann kann daraus etwas sehr Schönes entstehen.
Rockin‘ and Rollin‘: Tom, du warst als Sänger bei den „Roughnecks“, und Felix (Schlagzeug) und Marc (Gitarre) ihr wart bei „Lota Red“ und dazu Robin am Bass bei euch. Also schon eine geballte Ladung an musikalischen Hintergrund. Wie seid ihr zur Musik gekommen und was fasziniert euch an der Rock’n’Roll Musik?
Tom: Mit 6 Jahren bekam ich schon den ersten Musikunterricht, 1x die Woche Flöte, dann Klarinette, eher klassisch. Zu Hause hörte mein Vater viel Musik, vor allem Rock’n’Roll Platten, das Doppel Album „ Elvis- Greatest Hits“ lief rauf und runter bei uns. Ich wollte unbedingt Gitarre spielen und mit 12 Jahren ging`s dann endlich los. Mit 15 Jahren spielte ich in der ersten Band. Ich komme vom Dorf, da gab es wenig Live Musik. Als ich dann 1984 nach Berlin gezogen bin, habe ich in einer Zeitung eine Suchanzeige entdeckt, „Rock’a’BIlly Band sucht Sänger………“
Das war Tex von The Roughnecks und wir verstanden uns sofort und ab da ging`s ab……… ins Studio, auf Tour etc
Rock’n’Roll Musik ist ein wichtiger Teil in meinem Leben und hält mich fit, bringt den Spaß, die Energie, die gute Laune.
Felix: Ich war sehr eng mit Pete, dem Schlagzeuger von den The Roughnecks in den 80er befreundet (dann ist er ja in die USA ausgewandert) und ich habe ihn und die gesamte Band sehr bewundert. Insofern kann man wirklich sagen, dass die Roughnecks schuld an meiner musikalischen Karriere sind … natürlich im positiven Sinne.
Rockin‘ and Rollin‘: Musikalisch mischt ihr sehr gekonnt den Neo-Rockabilly Sound mit neuen Elementen, ein bisschen Psycho, etwas modernen Rockabilly und eine große Prise Eigensound. Wie würdet ihr selber euren Stil beschreiben?
Felix: Deiner Beschreibung ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich mag den Begriff Neo mehr als Modern Rockabilly.
Rockin‘ and Rollin‘: Gibt es Musiker, die euch besonders gefallen und deren Stil euch für eure eigene Musik inspirieren?
Felix: Ich bin fast 40 Jahre in der Szene unterwegs und immer noch inspirieren und beeinflussen mich die frühen Neo-Rockabilly Bands der 80er Jahre wie Polecats, Sharks, Frenzy, Fireball XL5. Bei „Running Wild“ von den Ricochets krieg ich bspw. immer noch eine Gänsehaut.
Rockin‘ and Rollin‘: Ihr deckt musikalisch ein sehr breites Spektrum ab und man spürt euren Spaß dabei. Eure Musik macht einfach Laune und man möchte rauf auf die Tanzfläche. Klasse Sound und super umgesetzt. Woher holt ihr eure Inspirationen zu euren Songs und wie entstehen sie dann?
Felix: Tom und Marc sind hier die Treiber. Beide ergänzen sich musikalisch perfekt und schreiben regelmäßig neues Material, das sie kontinuierlich präsentieren. Aktuell nehmen wir Marc Bolan und den Glam Rock auseinander aber keine Angst – wir bleiben beim Neo-Rockabilly! Die Ideen der beiden untermauere ich dann mit einem soliden Beat und Robin sorgt mit seinem treibenden Bass-Sound für das runde Gesamtbild.
Rockin‘ and Rollin‘: Was bedeutet das Wort »Rock’n’Roll« für euch persönlich?
Felix: Freiheit, Bodenständigkeit, Kultur.
Rockin‘ and Rollin‘: Seit September 2022 seid ihr bei Wolverine Records. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und wird es außer über Streamingplattformen auch bald ein CD-Album von euch geben?
Felix: Tom hatte bereits Kontakt zu Sascha hinsichtlich Digitalvertrieb und ich kannte ihn noch aus LOTA RED Zeiten. Er ist ein verlässlicher Partner und ein netter Typ.
Rockin‘ and Rollin‘: Was mir persönlich sehr gefällt, ihr rockt nicht nur auf der Bühne. Auch über Facebook seid ihr nah am Publikum und euren Fans. Immer für ein Spaß zu haben. Wie wichtig ist für euch die Interaktionen mit euren Fans auch außerhalb eurer Auftritte?
Felix: Social Media ist ja heutzutage nicht mehr wegzudenken. Ich finde es wichtig, dass alle, die was über uns wissen wollen, auch entsprechende Informationen zu bekommen. Ich finde Spotify auch sehr nützlich und freue mich immer, wer uns wo auf dieser Welt wie oft hört.
Rockin‘ and Rollin‘: Wo kann euch in diesem Jahr live sehen?
Felix: Am 08.07.2023 BMW Motorrad Days, Berlin Messegelände Sommergarten. Wir spielen in der Wheels Area zusammen mit Harald Hertel’s Rock ‘n Roll Trio. Save the date!
Rockin‘ and Rollin‘: Was sind eure musikalischen Ziele und Wünsche für die Zukunft?
Felix: Wir haben noch so vieles vor … der Platz würde hier nicht reichen. Aber ich merke, dass die Rufe nach einem Tonträger immer lauter werden. Die Leute möchten etwas in den Händen halten und ich glaube wir werden ihnen diesen Wunsch erfüllen.