Käx – Xenia Albers aus Oldenburg

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Fotos von Xenia »Käx« Albers copyright Frank Bäckmann

Trash, Sketch, Graphisches, Aquarell, Comic und Kombinationen daraus sind mir momentan am liebsten. Die Stile lassen viel Freiraum und Abwechslung beim Entwerfen der Tattoomotive, wie ich finde.

Was stellt man mit einer Fachhochschulreife in Gestaltung, einem Kopf voller Kreativität und viel Liebe für die Kunst an? Man wird Tätowiererin.
Genau diesen Weg schlug die 25 Jahre alte Xenia Albers im Jahr 2015 ein. Schon im Kindesalter war kein Blatt Papier vor ihr sicher. Kein Bleistift unbenutzt, kein Pinsel trocken. Mit dem älter werden wuchsen auch die Herausforderungen. Aus Papier wurden Leinwände oder Zimmerwände, aus Buntstiften wurden Spraydosen und aus »Disneymalbüchern« wurden ernstzunehmende Kunstwerke. Sie ist durch und durch Künstler. Nicht nur die Malerei, sondern auch die Musik bestimmte ihr Leben.
2012 fand sie den Weg aus dem kleinen Augustfehn in die „Großstadt“ Oldenburg. Dort machte sie viele neue Bekanntschaften mit unter anderem eine gute Freundin, die ihr die Türen zum Beruf der Tätowiererin in einem Oldenburger Studio öffnete. Nach einigen Stunden der Verschönerung der Haut von Grapefruits wurde aus dem Lehrling von Tag zu Tag immer mehr eine Tätowiererin. Der immer größer werdende Kundenstamm bringt sie so ihrem Ziel immer näher. Sie selbst sagt, dass man in der Kunst und vor allem als Tätowiererin nie auslernt.

Interview:

rockin and rollin: Xenia, magst du dich und dein Studio kurz vorstellen?

Käx: Hallo, ich bin Käx, ….heiße Xenia, bin 25 und arbeite derzeit in Oldenburg bei »Sue`s little Tattoos«.

rockin and rollin: Wie bist du zum Tätowieren gekommen?

Käx: Ich habe mich schon sehr früh für das Tätowieren begeistert, die ersten Portraits findet man heute sicherlich noch auf unserem alten Küchentisch (tschuldigung Mama). Irgendwie habe ich mich dann von den Strichmännchen über Graffiti auf der Federtasche (war ja schon mal Leder) zu Auftragsarbeiten auf Leinwand und Papier weiterentwickelt. Eine gute Freundin, die schon in der Tattoo Szene tätig war, schleppte mich dann quasi in ein Studio. Meine ersten Tattoos landeten auf Grapefruits. Nach so gefühlten 1856 bunten Grapefruits habe ich dann meine ersten echten Tattoos auf echter Haut von echt lebenden Menschen machen dürfen. Hat geklappt!!

rockin and rollin: Was sind deine Spezialitäten und Vorlieben beim Tätowieren?

Käx: Ich mag es total, wenn Leute nur mit wagen Vorstellungen kommen und ich dann die Möglichkeit habe das Motiv rundum selbst mit ihnen zu entwerfen. Trash, Sketch, Graphisches, Aquarell, Comic und Kombinationen daraus sind mir momentan am liebsten. Die Stile lassen viel Freiraum und Abwechslung beim Entwerfen der Tattoomotive, wie ich finde.

rockin and rollin: Worauf kommt es beim Tätowieren an? Was muss der Kunde beachten und was der Tätowierer?

Käx: Der Kunde sollte auf jeden Fall darauf achten fit zu sein. Das heißt, er ist gesund, steht nicht unter Drogen oder Alkohol, hat genug gegessen und getrunken. Auch wichtig ist, dass er Vertrauen mitbringt, denn das macht die Zusammenarbeit zwischen Tätowierer und Kunden einfacher. Für den Tätowierer ist wichtig verantwortungsbewusst auf den Kunden einzugehen. Ihn zufrieden zu stellen. Der Kunde möchte schließlich sein Leben lang dieses Motiv auf seiner Haut tragen.

rockin and rollin: Du sagst, neben der Malerei bestimmt auch Musik dein Leben. Inwiefern hat Musik einen großen Einfluss auf dein Leben?

Käx: Ständig und überall. Angefangen hat es mit 14, als ich das erste Mal die Gitarre meiner Mutter in der Hand hatte. Danach habe ich immer wieder versucht, Lieder nach zu spielen und zu singen. Es folgten 3 Gitarren und irgendwann war dann auch ein Schlagzeug in meinem Zimmer. Meine Eltern durften das Ganze dann ertragen. So richtig fing es dann in meiner ersten WG in Oldenburg an. Einige meiner Mitbewohner haben auch Musik gemacht und gemeinsame Jamsessions waren von da an nicht mehr wegzudenken. In der Zeit wurde mir die Musik immer wichtiger auch als Ausgleich zum Alltag. Musik spiegelt Emotionen aus jeder Lebenslage wieder, in denen man sich wieder finden kann. Sich nach einem stressigen Tag die Klampfe zu greifen oder die Boxen voll aufzudrehen ist mein absoluter Ausgleich.

rockin and rollin: Neben Tätowieren malst du auch gerne, welche Stilrichtungen und Motive bevorzugst du dort?

Käx: Grundsätzlich interessiere ich mich für die Graffitikunst. Auch Kombinationen aus dem Stil und anderen, wie zum Beispiel Comic und Realismus. Meistens setzt ich mich einfach nach draußen, schnapp mir einen Stift oder eine Spraydose und was daraus wird, entscheidet sich meistens spontan.

rockin and rollin: Du bist ja unglaublich kreativ, wird tätowieren zukünftig nur eine Ecke der Xenia Albers , oder wirst du auch noch andere künstlerische Wege gehen?

Käx: Momentan ist das Tätowieren für mich ganz klar im Vordergrund, aber ich schließe nicht aus, auch anderweitig künstlerisch weiterhin aktiv zu bleiben oder zu werden.
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rockin and rollin: Tätowierungen sind ja immer auch eine kleine persönliche Geschichte des Kunden, aber auch zwischen Tätowierer und Kunden. Hast du da eine Anekdote, die du erzählen magst?

Käx: Das ist richtig. Oft kommen Kunden, die ihre Erlebnisse, Verbindungen zu besonderen Menschen, oder Begeisterungen für irgendetwas tätowiert haben möchten. Das heißt man erfährt immer wieder sehr persönliche Dinge über die Person der man grade ein Bild verpasst. Eine Anekdote möchte ich deshalb nicht erzählen, die sollten vertrauensvoll behandelt werden.

rockin and rollin: Was wäre die absolute Tätowierung, die du noch unbedingt als Künstler gerne umsetzen möchtest?

Käx: Ich will mich unbedingt weiter entwickeln. Mein Ziel ist es mich in naher Zukunft noch mehr an den Realismus und an Portraits zu wagen.

rockin and rollin: Wie läuft es ab? Der Kunde sagt direkt, was er möchte und du setzt es um? Oder werden Wünsche und Gedanken vom Kunden mit deiner Inspiration gemischt?

Käx: Das ist verschieden. Mal kommt der Kunde mit einer genauen Vorlage und möchte diese genauso umgesetzt haben. Ein anderes mal ist es so, dass der Kunde mit Ideen und Vorstellungen kommt und wir gemeinsam besprechen, wie man sich das Ganze vorstellt. Danach versuche ich die persönlichen Ideen und Wünschen des Kunden um zu setzten. Es gibt aber auch Situationen, wo der Kunde mit sehr wenig Ideen und Vorschlägen kommt und ich somit sehr viel Freiheit in der Ausarbeitung des Motivs habe.

rockin and rollin: Welche Ziele hast du dir gesteckt und was sind deine Pläne für 2017?

Käx: Als Künstler oder auch Tätowierer lernt man nie aus, deswegen sind meine Ziele für 2017 mich weiterzubilden, neue Erfahrungen zu sammeln, aber auch Conventions zu besuchen, um einfach nie stehen zu bleiben.

rockin and rollin: Käx, ich danke dir für das Interview und wünsche dir weiterhin viel Erfolg!

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